Mittwoch, 2. Oktober 2013

Kultur pur



Kulinarisch musikalisch

Kulinarisches Verwöhnprogramm am Samstag, musikalischer Ohrenschmaus am Sonntag – was für ein multikulturelles Wochenende.
Am Samstag habe ich das erste Mal in meinem Leben Afrikanisch gegessen und ich bin mehr als angetan! Sicherlich mag es gehaltvoller sein als Vietnamesisch, aber wenn’s so gut schmeckt, sind die Kalorien ja wohl egal. Und es haaaat geschmeckt. Außerdem habe ich noch etwas dazugelernt, daher an dieser Stelle eine kleine Einführung für alle Afrikanisch-Anfänger: Okra ist eine Schotenart, grünlich, fruchtig-nussig im Geschmack, lecker. Fufu ist ähnlich wie Polenta, nur weicher und mindestens ebenso köstlich. Kochbananen sind keine üblichen aus dem Obstkorb, schmecken aber ähnlich wie das hiesige gelbe Ding, nur weniger fruchtig und sie hinterlassen keinen Pelz auf der Zunge.
Krokodil habe ich nicht probiert, Schlange gab es nicht, Zebra war mir viel zu schade zum Esse und Antilope schmeckt wie Schweinefleisch, finde ich, denn den Springbock durfte ich probieren.
Als „Amuse gueule“ (seit dem perfekten Dinner scheinbar das neue In-Wort) gab es ein Kichererbsenmedaillon, Falafel genannt, mit einer leckeren süß-scharfen Sauce.
Zum Dessert gab es Afrikanische Küchlein, die sich auf der Zunge wie irgendwas zwischen Pudding und Grieß anfühlten, köstlich schmeckten, und den delikaten Abend hervorragend abrundeten.
Eine ebenfalls neue Geschmackserfahrung war das afrikanische Mango- und Guavebier und afrikanisches Cider. Das hatte es wirklich in sich mit satten 5,8% Alkohol. Dagegen war das fruchtig-milde Dju-Dju-Bier fast Kinderbrause.
Trotzdem alles super, lecker und empfehlenswert.

Am Sonntag habe ich ein kleines Dorfkonzert in meiner Heimat besucht, da der Flyer dafür so ansprechend war: eine leicht bekleidete, sehr hübsche Frau und die Stilbeschreibung der Musik waren verlockend.
Nun, die Frau war in der Tat wunderhübsch, und sie hatte auch etwas an. In Begleitung ihres männlichen, bärigen Bandkollegen hüpfte das quirlige dunkelhaarige Persönchen wie ein Flummi über die Bühne und sorgte für reichlich Unterhaltung. Diese kleine, zarte „Püppi“ hatte ein grandioses Organ, eine Stimme wie Pink nach einer Flasche Whiskey und 5 Schachteln Zigaretten. Einfach unglaublich! Und der große, breitschultrige Kerl an ihrer Seite hatte eine Stimme, bei der man an einen dicken Rastafari-Man denken muss; rauh, tief, angenehm, herrlich. Und die Mischung dieser beiden Stimmfantasten war der Wahnsinn!
Nervling
Auch die Musik an sich war klasse, schwungvoll, melodisch, mega-ohrwurm-tauglich und handgemacht. Und wenn ich sage handgemacht, dann meine ich handgemacht. Immerhin bestand die Band aus zwei Personen, die Musik für eine 5-köpfige Truppe machte. Viele Pedale, Mini-Melodika, Mini-Saxophon, ein Gürtel voller Mundharmonikas, ein Keyboard, ein Glockenspiel, Shake-Eier…und das sind nur die Instrumente, die die Sängerin nebst Gesang bediente! Der zweibeinige Bär hatte eine Gitarre (gut, eigentlich zwei, aber nur eine benutzt) und zwei, drei Pedale für spontane Soundaufnahmen.
Wie auch immer die beiden es anstellen, sie machen es fabelhaft und sollten unbedingt so weiter machen.
Ach, apropos Ohrwurm – seit dem Konzert bekomme ich einen nicht mehr aus dem Kopf: It feels so good when you call my name…. *sing* und weiter geht’s mit der Endlosschleife, juhuu!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen