„In einem Dorf vor unserer Zeit“
Bitte alle mal die Hand heben, die auch immer so gern
„Unsere kleine Farm“ gesehen haben (und es noch tun), wie ich. Wer möchte beim Anblick der herrlichen
Weiten, Pferdekutschen und zauberhaften Kleider nicht auch mal in selbige
schlüpfen und sich für eine Weile fühlen wie damals. Mit einer selbst
gebastelten Angel fischen, Brot über offenem Feuer backen, in der Schule auf
Holzbänken sitzen und auf Schiefertafeln schreiben…
Das Leben war hart, aber schön, und die Wertschätzung der
Natur und naturgegeben Produkte war bei Weitem höher, die Einsatzbereitschaft
der Menschen im Dorf füreinander war beeindruckend, die Leistungsfähigkeit der
arbeitenden Bevölkerung um Lichtjahre entfernt von dem, was Hartz-IV-Empfänger
heutzutage als „Arbeit“ und „Stress“ bezeichnen.
Allerdings scheint es heute kaum möglich, das Leben wie in
alten Filmen nachzuempfinden, sofern man nicht grad bei den Amisch aufwächst.
Oder geht das doch?
Ich behaupte jetzt einfach mal JA! Zumindest gibt es Vereine
wie den in „Forest City“, einem kleinen Örtchen zwischen Wald und Feld. Dort
findet man verrückte Menschen in Kleidung aus dem 19. Jahrhundert, kleine
selbstgebaute(!) Holzhütten und amüsante Wildwest-Spiele wie Hufeinsen- oder
Axtwerfen und Zielschießen. Im Saloon kann man sich ein Getränk genehmigen,
über die Mainstreet flanieren, einen Blick in die kleine Kirche wagen und am
Ende des Tages im „Dorfhotel“ übernachten. Essen wird über offenem Feuer
zubereitet, für das natürlich erst Holz gehackt werden muss, und sogar die
Grillzangen werden selbst gefertigt aus Holz. In diesem Western-Dörflein hat
man tatsächlich das Gefühl eine kleine Zeitreise gemacht zu haben.
Inzwischen bin ich zwar wieder zurück in der Wirklichkeit,
aber die Reise in das 19. Jahrhundert hat sich definitiv gelohnt und ist auch
eine Wiederholung wert.
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