Verliebt, verlobt, verrückt
Jeder frisch
verliebte – oder die, die sich noch an die Anfänge erinnern können
– kennt dieses anstrengende Gefühlschaos durch räumliches
Getrenntsein. Vermissen ist wirklich nervenaufreibend. Man möchte
dem Partner ja auch nicht auf die Nerven gehen und jeden Spaß
versauen durch permantentes sehnsüchtiges Rumgejammer. Obwohl man
das am liebsten wirklich 24 Stunden am Tag machen möchte.
Genau so geht es
jedenfalls zur Zeit einer lieben Freundin, wie sie mir kürzlich
berichtete.
Sie gab sogar zu
sich völlig verrückt zu fühlen, quasi beinah wahnsinnig, weil sie
fast die Sekunden bis zum Wiedersehen ihres Liebsten zählt. Und wie
immer in solch einer Situation will die Zeit einfach nicht vergehen.
Wobei Sekunden in dem Fall wirklich verrückt sind, erzählte sie mir
doch, dass ihr Freund ganze zwei Wochen weg sei.
Aber so ist das
mit der Liebe, dachte ich mir. Verrückheiten und absurdes Verhalten
werden dabei gern zur Normalität. Mitmenschen nerven gehört
natürlich auch dazu. So etwas müssen Freunde und Famailie einfach
ertragen. Es hört ja auch irgendwann wieder auf. Vielleicht...
Besonders
spannend findet meine Freundin jedenfalls, dass bei so einer
räumlichen Trennung plötzlich ganz interessante Gefühle zum
Vorschein kommen. Sie sagt, sie bekommt auf einmal vermehrt Herzrasen
und Bauchkribbeln, verstärkte Gefühle sozusagen. Liegt das jetzt
nun lediglich daran, dass die Gute im Moment nicht haben kann, was
sie sich wünscht? Oder ist aus ihrer lockeren Verliebtheit
tatsächlich Liebe geworden?
Ich sollte sie
noch einmal treffen und die Thematik ausführlich besprechen –
vielleicht bei einem Gläschen alkoholfreien Sekt – und das
aktuelle Gefühl eruieren.
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