Was es nicht alles gibt…
Es gibt ja kaum noch etwas, das es nicht gibt. Aber einen
Mann zu mieten habe ich noch nie in Erwägung gezogen. Hera Lind vermutlich auch
nicht, bevor Sie ihren herrlich sarkastischen, spritzigen Roman „Der gemietete
Mann“ schrieb.
Ihr Humor ist einfach gigantisch – ich habe so oft vor
Lachen die S-Bahn-Gäste belästigt und Verwirrung am Telefon im Callcenter
gestiftet. Aber bei dieser fantastischen Schreibe ging es einfach nicht anders.
Und ich muss das jetzt sagen, denn ihr Humor und ihre Schreibe erinnern mich
ganz stark an meinen eigenen Stil! Wer also gern meine kreativen Ergüsse liest,
dem gefällt mit Sicherheit auch das Buch von Hera Lind.
Um einen kleinen Vorgeschmack zu erhalten, fasse ich mal
kurz zusammen, worum es geht:
Die frisch geschiedene Karla Stein nimmt ein Jobangebot für die
Moderation einer hormongeladenen Jugend-Kult-Sendung im Stil von „Herzblatt“
an. Im Buch heißt die Sendung „Wört-Flört“ (ja, richtig, alles mit „ö“ – ich
bin nicht plötzlich Legastheniker geworden) und Karla Stein, Mutter von vier
Kindern und mit typischen Mama-Problemzonen, will eigentlich so gar nicht in
das gewohnte Moderatorenprofil einer solchen Show passen.
Aber sie kämpft nicht nur weiter um faltenfreie Haut mit
knapp 40 und eine schlanke Linie nach vier Geburten, sondern auch gegen die
negative Einstellung und Vorurteile der Zuschauer, die sich einen jungen,
männlichen Moderator mit Akzent wünschen.
So einen Jüngling kann Karla Stein auch gebrauchen und engagiert
sie sich zu ihrer Unterstützung ihr persönliches „Haus-Männchen“, einer
19-Jähriger aus Südafrika. Der hübsche Emil erweist sich aber nicht nur im
Umgang mit den Kindern als äußerst geschickt…
Mehr möchte ich eigentlich gar nicht verraten, weil es in
diesem Buch so viele Überraschungen und Lachmuskel-Überfälle gibt, dass man es
einfach selbst gelesen haben muss!
Und unter uns – vielleicht sollte ich mir bei Gelegenheit (also
wenn ich endlich eine eigene Wohnung und Geld habe) auch mal ein hübsches „Haus-Männchen“
zulegen…
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