Mittwoch, 24. Oktober 2012

Mir stinkt's!



Körperhygiene ist total out…

Kann es ein, dass Waschen heutzutage absolut überbewertet wird? Und Deo liegt auch nicht mehr im Trend, oder? Egal, wohin man geht, ein paar der Anwesenden versprühen immer einen derartigen Mief, als wäre „Waschen“ für sie ein Fremdwort. Diese Leute müffeln dann auch nicht nur ein wenig um sich herum, nein, sie erfüllen mit ihren Ausdünstungen komplette Gänge in Geschäften und ganze S-Bahn-Wagons!
Ich meine, früher hatten wir ja nicht viel. Aber gewaschen hat sich doch jeder, oder nicht?
An den üblicherweise in Bussen und Bahnen verbreiteten Mief vom Feierabendbier der Bauarbeiter und (natürlich mit extra Zwiebeln und Knoblauchsauce) Döner futternden Teenagern oder älteren Damen, die in ihrem Eau de Patchouli gebadet haben, hat man sich ja schon fast gewöhnt. Jedoch der Verzicht auf Körperhygiene (bevorzugt bei Kettenrauchern, die ihrerseits eine sehr eigene „Duftnote“ haben) ist schier unerträglich!
Und sobald die Temperaturen die 22-Grad-Marke unterschreiten kommt bei den meisten Bahn-Gästen auch noch eine akute Frischluftallergie hinzu. Wenn man dann, oh Frechheit, doch ein Fenster öffnet, meldet sich garantiert umgehend eine ältere Dame zu Wort, deren Kurzhaarfrisur ein wenig im Fahrtwind zuckt, dass sie von diesem immensen Luftzug nur krank würde und das Fenster bitte schnellstmöglich geschlossen werden müsse.
In den Geschäften habe ich auch immer das Gefühl, dass mir die Stinker sprichwörtlich am Hintern kleben, ob ich nun einen Gang weiter flüchte oder nicht – sie kommen einfach hinterher, als wollten sie mich ärgern. Wenn ich dann doch schaffe zu entkommen, stehen sie spätestens an der Kasse wieder hinter mir. Herzlichen Dank.
Das einzig Positive an den wandelnden Duftbäumchen ist, dass sie gleichzeitig eine herrliche Freakshow präsentieren: Schlanke Dreitonner in viel zu engen Leggings oder zu kurzen Röcken, die oben herum mindestens ein schönes leuchtendes, pinkfarbenes Zelt tragen. Die Partner dazu sind meist sehr dünn (Wen wundert’s? Beim Essen ist sich schließlich jeder selbst der Nächste…), Zigarette und/ oder Bier in der Hand und wenn sie noch Zähne haben, gleichen die meist einer historischen Ruinenlandschaft.
Wer glaubt, solche Menschen sind nur in einschlägigen Serien im TV zu sehen, der irrt. Denn die sehr realen Beweise sieht man in bestimmten Berliner Bezirken und gelegentlich im Umland in ihrem natürlichen Lebensraum frei herumlaufen. Wer also viel Spaß für wenig Geld will, sollte einfach mal Berlin erkunden – am besten mit der Bahn (und die Gasmaske nicht vergessen!).

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