Dienstag, 15. April 2014

Schnittchen im Garten



Märchenhafter literarischer Schnittchenabend

Nach längerer Abstinenz wurde es mal wieder Zeit für abendfüllende Kultur – sowohl für’s Ohr als auch für
Die Kräuterfee Astrid Sommerfeldt
den Gaumen.
Den kulturreichen Ohren- und Gaumenschmaus überbrachte die Zepernicker Kräuterfrau Astrid Sommerfeldt. Sie las Märchen der Gebrüder Grimm und Hans-Christian Andersen, die alle durch ein Hauptthema vereint waren: Pflanzen. Aber nicht Dornröschen oder Schneeweißchen und Rosenrot. Es ging um essbare Pflanzen.
Welches Märchen dazu passt? Nun, zum Beispiel Rapunzel. Rapunzeln sind, wie ich erfahren habe, sehr gesund und besonders denen zu empfehlen, die viel am Computer arbeiten. Rapunzeln sind nicht bekannt? Natürlich, handelt es sich dabei doch um den beliebten Feldsalat! 
Was sonst noch? Die wilden Schwäne von H.-C. Andersen. Was Schwäne mit Pflanzen zu tun haben? Die Protagonistin des Märchens näht Nesselhemden, also Hemden aus Brennnesseln, und die kann man tatsächlich essen.
Auch das Märchen vom süßen Brei durfte natürlich nicht fehlen, denn der besteht aus Hirse und die ist wirklich nahrhaft.
Zu jedem Märchenpflänzchen hat die tolle Vorleserin einen leckeren kleinen Snack bereitet. So kam ich in den Genuss Kräuterbutter mit Löwenzahn, Schnittchen mit schmackhafter Gänseblümchendeko und alkoholfreien Brennnesselschnaps mit Apfelsaft zu probieren.
Nach diesem Abend war ich so inspiriert, dass ich mit meiner literarischen Abendbegleitung am Folgetag zum Mittag einen ganz besonderen „Gartensalat“ kreiert habe. Das einzig gekaufte daran waren die Rapunzeln. Ansonsten gab es Giersch, Löwenzahn, Gänseblümchen, Brennnesseln und ein sauerampferähnliches Pflänzchen, dessen Name mir leider nicht mehr einfallen will. Dieser herrliche Salat wurde abgerundet mit einem selbstgemachten Honig-Senf-Dressing.
Gesünder geht’s nun wirklich nicht und nachmachen wird unbedingt empfohlen (solange man die Pflanzen nicht am Straßenrand einsammelt).
Guten Appetit!

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