Mittwoch, 23. April 2014

Spaß auf dem Lande



Bauernwitz

Am Osterwochenende besuchte ich wie so oft meine Familie. Um das schöne Wetter zu nutzen und noch das oder andere Gesunde abzustauben, bevor ganze 2 Tage kein Lebensmittelladen geöffnet hat, sind Mutti und ich auch nochmal ein wenig „einkaufen“ gefahren. Um dem weltuntergangähnlichen Massenansturm in den üblichen Lebensmittelgeschäften zu entgehen, sind wir auf einen Bauernmarkt gefahren.
Das erstandene Obst war gut, der Käse, der von einem beleibten, bärtigen, aber durchaus goldigen Rocker verkauft wurde, schmeckt noch immer, aber die nicht essbare Marktware war der absolute Knaller.
Es gab etliche Stände, die Portemonnaies verkauften – für 5 oder 7 Euro und auch aus Leder. Dann gab es einen Stand, der auch Portemonnaies verkaufte, eigentlich die gleichen,  die es auch für 5 Euro gab. Allerdings kosteten die da 25 Euro. Auf Nachfrage, warum diese Exemplare denn so teuer sind, gab der Verkäufe zum Besten, er gäbe doch Garantie darauf!
Klar, Garantie auf ein Portemonnaie. Dass es immer voll ist oder wie? Nein, berichtigte der Verkäufer, der den Witz gar nicht verstand, auf die Nähte und Knöpfe bzw. Reißverschlüsse. Aha. Und das braucht der Mensch, weil? Vielleicht weil Portemonnaies demnächst aussterben und dies das letzte Exemplar ist? Was für ein Blödsinn.
Gelungen war auch der etwas, sagen wir mal, verbraucht aussehende Herr, der vor den Toiletten das Geld nach Benutzung eintreiben sollte. Im Regelfall gibt man 30 Cent oder so als Dank für die Sauberkeit der Toiletten. In dem Falle sollten es aber 50 Cent sein für Toiletten, die so schmutzig waren, als hätten die noch nie auch nur einen Wischlappen gesehen! Was für eine Sauerei. Und das ziemlich wörtlich…
Aber was solls, die Lebensmittel dort machen zumindest einen ordentlichen Eindruck und bisher ist auch noch niemand davon krank geworden. Also gehen wir weiter dort einkaufen – und versuchen nur die Toilette zu meiden. Außerdem: Öko ist öko und auf dem Bauernmarkt eben richtig. Und sind wir nicht alle ein bisschen Bio? 


Dienstag, 15. April 2014

Schnittchen im Garten



Märchenhafter literarischer Schnittchenabend

Nach längerer Abstinenz wurde es mal wieder Zeit für abendfüllende Kultur – sowohl für’s Ohr als auch für
Die Kräuterfee Astrid Sommerfeldt
den Gaumen.
Den kulturreichen Ohren- und Gaumenschmaus überbrachte die Zepernicker Kräuterfrau Astrid Sommerfeldt. Sie las Märchen der Gebrüder Grimm und Hans-Christian Andersen, die alle durch ein Hauptthema vereint waren: Pflanzen. Aber nicht Dornröschen oder Schneeweißchen und Rosenrot. Es ging um essbare Pflanzen.
Welches Märchen dazu passt? Nun, zum Beispiel Rapunzel. Rapunzeln sind, wie ich erfahren habe, sehr gesund und besonders denen zu empfehlen, die viel am Computer arbeiten. Rapunzeln sind nicht bekannt? Natürlich, handelt es sich dabei doch um den beliebten Feldsalat! 
Was sonst noch? Die wilden Schwäne von H.-C. Andersen. Was Schwäne mit Pflanzen zu tun haben? Die Protagonistin des Märchens näht Nesselhemden, also Hemden aus Brennnesseln, und die kann man tatsächlich essen.
Auch das Märchen vom süßen Brei durfte natürlich nicht fehlen, denn der besteht aus Hirse und die ist wirklich nahrhaft.
Zu jedem Märchenpflänzchen hat die tolle Vorleserin einen leckeren kleinen Snack bereitet. So kam ich in den Genuss Kräuterbutter mit Löwenzahn, Schnittchen mit schmackhafter Gänseblümchendeko und alkoholfreien Brennnesselschnaps mit Apfelsaft zu probieren.
Nach diesem Abend war ich so inspiriert, dass ich mit meiner literarischen Abendbegleitung am Folgetag zum Mittag einen ganz besonderen „Gartensalat“ kreiert habe. Das einzig gekaufte daran waren die Rapunzeln. Ansonsten gab es Giersch, Löwenzahn, Gänseblümchen, Brennnesseln und ein sauerampferähnliches Pflänzchen, dessen Name mir leider nicht mehr einfallen will. Dieser herrliche Salat wurde abgerundet mit einem selbstgemachten Honig-Senf-Dressing.
Gesünder geht’s nun wirklich nicht und nachmachen wird unbedingt empfohlen (solange man die Pflanzen nicht am Straßenrand einsammelt).
Guten Appetit!

Dienstag, 8. April 2014

Erlebnisgastronomie



Was für ein Erlebnis…

Was stellt man sich unter Erlebnisgastronomie vor? Auf jeden Fall etwas Spezielles.
Woran man mit Sicherheit gar nicht denkt, ist Fließbandarbeit. Aber genau dieses Bild entstand bei meinem ersten und mit Sicherheit auch letzten Besuch eines Etablissements, das der o.g. gastronomischen Spezialisierung angehört.
Man kam sich vor, wie auf einem modernen Basar, bei dem lediglich das fertige Dinner nicht laut ausgerufen, sondern per Buzzer mitgeteilt wurde. Dazu Menschen über Menschen, hohe Tische mit Barhockern und Blick aus dem Fenster – auf die Hauptstraße. Alternativ saß man in einer winzigen mit Hockern und Tischchen überfüllten Loungeecke. Die Tischplatten waren so klein, dass ein Teller zwar draufpasste, bei zweien es aber schon sehr schwierig wurde. Erwähnte ich schon, dass es verdammt voll war?
Und die Essenherstellung wurde offen zur Schau gestellt und verlief, wie erwähnt, am Fließband. Im Sekundentakt für Pizzateig an Pizzateig ausgerollt, der nächste warf permanent diversen Belag drauf und „warf“ die Pizzen regelrecht in den Ofen. Bei der Pastaherstellung sah es ähnlich aus.
Immerhin hat das Essen nicht schlecht geschmeckt. Aber unter „Showküche“, so der Verkaufstitel, stelle ich mir etwas Spannenderes vor.
Ich bevorzuge ein echtes Erlebnis und das klappt besser, wenn man mit Freunden kocht und selbst für Entertainment sorgt, jawohl.

Leer schon unsympathisch, wie ich finde...

Mittwoch, 2. April 2014

Birthday-Baby



Wieder ein Jahr älter

Und kein bisschen traurig! Schließlich hatte ich einen fabelhaften Tag (und am nächsten zum Glück Urlaub…).
Nach einem charmanten Weckdienst (volle Blase) gab es ein ausgewogenes Frühstück (Geburtstagskuchen), danach ein wenig Kraftsport (Geschenke auspacken) und eine anschließende Bildungsreise (ausgedehnter Spaziergang in den „Gärten der Welt“). Weiter ging es mit reichlich Kultur und Subkultur (gehaltvolles Abendessen mit den Eltern und Großeltern) und das Finale folgte auf höchstem Niveau, in luxuriösem Ambiente (Konzert von und mit Adam Bomb im White Trash Fast Food) mit einzigartiger Gesellschaft (Freunde und eine große Flasche Jägermeister…).
Die Flasche ist noch voll, wir waren es zum Glück nicht, und der ganze Geburtstag war ein einziges Highlight. Und weil ich immer gern MEHR will, ging es heute auf Arbeit gleich weiter:
Mich erwartete ein herrlich dekoriertes Büro (eine Schweinchengirlande…) und später ein Geschenk zum Träumen (Shopping-Gutschein!). Den Gaumenschmaus bot mein tags zuvor vorbereiteter Kuchen – Mailmaan paras suomen pannukakku, der weltbeste finnische Pfannkuchen. Lecker finnisch mit Erdbeermarmelade (natürlich zuckerreduziert) und á la Melli mit Apfelmuß.
Teil 3 meiner kleinen Geburtstagssause gibt es dann am kommenden Wochenende mit meinen Mädels, bestimmt leckeren Knabbereien und Naschereien und viel Geplauder. Immerhin müssen wir Mädels unseren statistisch belegten Tagesbedarf an Wörtern ausschöpfen. Das wird ein Vergnügen.
Drum lautet mein Geburtstagsfazit: Soll doch noch mal einer behaupten, älter werden ist nicht schön. Schließlich kommt es einzig darauf an, was man daraus macht (und den Rest erledigen die vielen Freunde mit ihren liebevollen Geburtstagsnachrichten und Glückwünschen).