…als der Opa in Eis eingebrochen ist
Ok, das ist ein Insider.
Aber früher war ja wirklich alles anders. Wie ich darauf
komme? Ich habe mich mit meinem Engel getroffen und wir haben die halbe Nacht
lang alte Fotos angeschaut. Sie waren voller Erinnerungen, zum Teil
herzzerreißend schön, zum Teil abgrundtief hässlich.
Aber geteiltes Leid ist halbes Leid – Gott sei dank. So
können mein Engel und ich unser geteiltes Problem, dass erst durch die alten
Fotos so richtig ins Bewusstsein drang, gemeinsam bewältigen.
Immerhin gibt es von damals bis heut auch eine Menge
positive Veränderungen. Die auffälligste ist wohl der Wandel unseres
Kleidungsstils von besonders auffällig zu nicht mehr ganz so auffällig.
Ich würde so gar soweit gehen zu behaupten, dass wir erwachsen
geworden sind. Schließlich haben wir inzwischen Arbeit, eigene Wohnungen und
verbringen unsere Nächte nicht mehr im Park mit Musik und Chips. Lustig war es
zwar, aber noch einmal muss das nicht sein. Dafür sind wir jetzt zu alt.
Mittlerweile bevorzugen wir es nachts zu schlafen und anstelle der Chips gibt
es öfter mal etwas Gesundes.
Das Einzige, das mir gelegentlich fehlt und in der
Vergangenheit noch da war, ist die naive Leichtigkeit, mit der wir unser Leben
genossen haben. Ohne Gedanken an die Zukunft zu verschwenden, haben wir einfach
in den Tag hineingelebt. Nicht immer zur Freude unserer Eltern, aber auch das
war damals egal. Manchmal wünsche ich mir diesen Teil der Jugend zurück.
Wenigstens für einen Moment. Und dann schaue ich mich in meiner eigenen Wohnung
um, werfe einen Blick in meinen erwachsenen Kleiderschrank und in mein
bestücktes Portemonnaie und denke mir: zum Glück ist diese finanzlose, peinliche,
anstrengende Zeit vorbei.
Willkommen im Leben.
Und übrigens:
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