Donnerstag, 13. Dezember 2012

Sankta Lucia



Schwedische Weihnachten in Berlin

Da ich mich in meinen Blogs ja schon in vielen Themenbereichen geoutet habe, wollte ich noch ein weiteres Outing hinzufügen. Es betrifft sogar ein aktuelles Thema, nämlich: Weihnachten. Ja, richtig, dieses amerikanisierte Fest der gespielten Fröhlichkeit und hinterhältigen Familienidylle mit Geschenkewahn und kalorienbombigem Glüh(sch)wein. Und was soll ich sagen – ich steh drauf! Ich liebe diese Gemütlichkeit, ich schenke gern und bekomme natürlich auch gern etwas geschenkt, ich mag Kekse und den Weihnachtsfestschmaus und auch den ganzen „traditionellen“ Kitsch.
Was mir aber aus meiner Studienzeit in Greifswald sehr fehlt, ist das wunderschöne schwedische Lucia-Fest, bei dem ich natürlich nie fehlen durfte. Als ich vom Fachschaftsrat die jährliche Ankündigung des Festes per Mail erhielt, hatte ich beinahe Tränchen in den Augen, weil ich dieses Jahr nicht dabei sein kann. Aber das Schicksal meinte es diesbezüglich gut mit mir und ein kleiner Weihnachtsengel flüsterte mir, dass es ja in Berlin eine schwedische Schule gibt, die – welch Glück – selbstverständlich Lucia feiert und das auch noch richtig! Die Schüler der Grundschule singen im Chor und präsentieren die schönsten schwedischen Weihnachtslieder jedes Jahr in passender Umgebung, wie dem Berliner Dom, der Kreuzkirche oder, wie gestern, in der Auenkirche. Und ICH war dieses Jahr dabei! Also nicht auf der Bühne, aber im Publikum, in himmlischer Begleitung eines Engels (ja, sie heißt so wunderschön), und gemeinsam haben wir den Auftritt des Grundschulchors genossen, ein wenig geweint von romantischer Rührung, und geschmunzelt, wenn der eine oder andere schiefe Ton erklang. Die Kinder sahen bezaubernd aus in ihren weißen Gewändern, vor allem natürlich die Lucia mit ihrer Kerzenkrone. 

Leider kein Bild von mir, aber so schön sah es aus.


li: Weihnachtswichtel, re: Sternsinger

Und es gab auch niedliche Weihnachtswichtel, Sternsinger und Pfefferkuchenmännchen (und „-weibchen“).
Ingesamt war es ein traumhaft schöner Abend und ich habe sogar zwei ehemalige Kommilitoninnen getroffen (Seid gegrüßt, Mädels!). Jeder, der genauso auf weihnachtliche Musik steht, ob Schweden-Fan oder nicht ist irrelevant, sollte sich das Konzert anschauen, bin ich der Meinung. Außerdem war es endlich die optimale Einstimmung für mich, weil ich seit dem ersten Schneefall auf mein inneres, richtiges Weihnachtsgefühl gewartet habe. Jetzt ist es da, jetzt kann Weihnachten kommen! Ho, ho, hooo!

1 Kommentar:

  1. Hi Glamelli, Du Schöne.
    Lass Dir Deine vorweihnachtliche Stimmung von all den miesepetrigen, shoppingstressgequälten, muffigen und müffelnden Gestalten (Ich sag nur- Abenteuer Ringbahnfahren im Berufsverkehr) nicht verderben. Was das Herz und die Seele berührt, kann nicht verkehrt sein. Auf noch ein paar schöne Tage oder Stunden, bis Du mit großen glücklichen( und vielleicht auch feuchten) Augen unter'm Weihnachtsbaum sitzt. Und lass den Irrsinn in dieser Stadt und diesem Land nicht enden, damit Dir der Stoff zum Schreiben nie ausgeht. Bis morgen. Einer Deiner größten Fans und treuer Leser(Lass mich doch auch mal angeben.)! F.

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