Donnerstag, 16. Juli 2015

Unverschämt

Unhöflichkeit als Normalität

Manche Menschen sind wirklich unverfroren.
Heute auf Arbeit, ich habe mich auf dem Flur in beruflicher Angelegenheit unterhalten, kommt mir eine Dame entgegen und ruft fast noch von Weitem: "WC?"
Aufgrund meines laufenden Gesprächs -oder weil sie, wie so mancher, scheinbar ganze Sätze als überflüssig empfindet-, habe ich sie versehentlich falsch verstanden und in die entgegengesetzte Richtung geschickt. Da sie dort natürlich kein WC fand, fragte sie den nächsten Kollegen und kam wieder zurück. Dabei fiel mir erst auf, was sie wirklich gesagt haben musste und ich entschuldigte mich und erklärte das Missverständnis. Doch diese Person war so unverfroren, dass sie wütend stampfend auf mich zukam und im Vorbeigehen mit Blick zu mir meinte: "Alle bekloppt hier."
Wieder kein vernünftiger Satz und absolut unangebracht obendrein.
Für diese Frechheit wünsche ich ihr doch eine schöne Pilzinfektion von der Kundentoilette.
Schlimm nur, dass grundlose Unhöflichkeit und plumpe Wortfetzen anstelle eines sinnvollen, vollständigen Satzes anscheinend normal geworden sind.
Beispiel zwei: der Kunde mit Blick auf mein Namensschild an der Tür: "Frau Müller?" (Name fiktiv) Ich, hochgeschreckt aus meiner Arbeit, in die ich gerade vertieft bin: "Ja, die gibt es hier." und tauche erneut in meine Bearbeitung ein - von vorn beginnend. Kunde: "Ey, wo is' die Müller?"
Wie bitte? Wie wäre es denn zur Abwechslung mit Rücksichtnahme, höflicher und vollständiger Ausdrucksweise? Nicht gut?
Furchtbar auch, dass dieses Verhalten nur eines der vielen falschen ist, die es heutzutage so gibt und als normal angesehen oder zumindest so hingenommen werden. Was soll nur aus der Menschheit werden...

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