Mittwoch, 25. Juni 2014

Sünde

Ich hab's getan

Nicht, was ihr jetzt vielleicht denkt – ich meine etwas ganz Harmloses. Aber auch etwas, das ich nie im Leben tun wollte und total nervig finde und eigentlich fast verabscheue oder zumindest nicht tolerieren und nur sehr schwer akzeptieren kann. 
Ich....oh Gott, ich kann es gar nicht ausschreiben. Ich habe...oh nein, ist das furchtbar. Also gut, jetzt aber. Jetzt schreibe ich es: Ich – habe – am Samstag – F-F-Fußball geschaut! Oh neeeeiiiin, jetzt versinke ich im Boden vor Scham und Schande! Ich hasse es doch und trotzdem habe ich es getan.
Und das allerschlimmste daran ist, dass ich es nicht mal doof fand! Ist das nicht schrecklich? Das Zusammensein in angenehmer Gesellschaft und der leckere Schmaus beim Inder haben tatsächlich dazu geführt, dass ich mich wohlgefühlt habe, obwohl im Restaurant-TV Fußball lief. Ich kann es gar nicht fassen.
ABER (und jetzt kommt's): ich muss das nicht zur Gewohnheit werden lassen.
Ich weiß nur mittlerweile, dass ich weder einschlafe noch meine Nerven verlieren, wenn wieder ein paar erwachsene Männer wie Kinder über die Wiese rennen, mit einem Ball spielen und sich gegenseitig ein Bein stellen.
Es gab an dem Abend aber auch noch ein echt verrücktes Erlebnis, quasi eine Begegnung der dritten Art. Eine Kollegin, die ich fast gar nicht kenne, brachte ihren neuen Freund mit und tatsächlich war es jemand, den ich noch gut aus Greifswald kenne, weil er gelegentlich dort arbeitet. Verrückt.
Die Welt ist wirklich ein Dorf.
Und am Ende war der Abend sogar mit Fußball ein ganz fantastischer. Auf einen nächsten fabelhaften Abend (gern auch wieder ohne Fußball).

Oder Fußball mal anders...

Mittwoch, 18. Juni 2014

Anti-Fußball-Programm

Spaß ohne Spiel

Auch auf die Gefahr gleich die halbe Nation gegen mich zu haben, möchte ich mich dennoch outen: Ich mag kein Fußball.
Deshalb fällt es mir sehr schwer die Begeisterung für diesen Sport nachzuvollziehen. Was bitte ist so toll daran erwachsenen Männern dabei zuzusehen, wie sie alle einem Ball hinterherrrennen?
Gebt doch einfach jedem einen.
Gut, die Männer haben an dieser Stelle natürlich immer eine fabelhafte Ausrede, warum sie jeden Abend Bier trinken (müssen) und so manche Frau hat eine ebenso fantastische Ausrede, warum ihr Outfit während der WM so dämlich aussieht. Und Kinder freuen sich natürlich über längeres Aufbleiben dürfen und Schminke ohne Fasching. Wobei auch viele Erwachsene darauf stehen sich Flaggen auf die Backe zu pinseln. Wer's schön findet...
Ich bin allerdings der Überzeugung, dass man auch ohne Mitläuferschaft und hirnloses Gegröle Spaß haben kann. Ich habe mir zum Beispiel neulich einen fußballfreien, trotzdem sehr sportlichen Tag gemacht und diesen ganz zünftig und in netter Gesellschaft mit Schnitzel, Pommes und Alsterwasser ausklingen lassen. Ich hatte auch jede Menge Spaß, aber ohne Spiel, Stress und Hooligans.
Selbstverständlich sei dennoch jedem Fußballknallfrosch der Spielspaß gegönnt. Aber ich freue mich jetzt schon, wenn es endlich wieder vorbei ist, die Nachbarschaft ruhiger und das TV-Programm hoffentlich auch wieder besser.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Schaukelpartie

Paddelspaß im Doppelpack

Man soll ja immer mal was Neues probieren und sich auch ruhig mal etwas trauen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich bei sportlichen Aktivitäten zwar gern dabei, aber unter Umständen auch ein Schisshase bin.
Am Pfingstmontag habe ich mich dann zu einer Paddeltour im Doppelkajak entführen lassen.
Doch schon der erste Einstieg in die Nussschale war ziemlich heikel, wackelt das blöde Ding doch auf dem Wasser hin und her. Wenn man dann aber endlich sitzt, muss man nur noch den Einstieg des sportlichen Paddelgenossen in das Sardienendöschen überstehen und schon kann es losgehen. Beziehungsweise kann man losrudern. Wobei auch das ein wenig Übung erfordert.
Bereits nach ein paar Ründchen durch die zauberhaften Kanäle in Neu-Venedig ist man auch schon fit genug den Müggelsee zu stürmen. Und apropos stürmen: Wenn die Motorboote vorbeirauschen, ist Vorsicht geboten, denn die Wellen derer können so ein kleines Kajak schon gut zum Schwanken bringen. Wenn man Pech hat, kann das Teil auch kippen. Allerdings kann das auch ohne Motorbootwellen schnell passieren... Dann heißt es nur: rettet alles, was im Kajak war – und zwar flott!
Und so eine kleine Nussschale bietet erstaunlich viel Stauraum. Decken, Handtücher, Taschen, Rucksäcke, Schuhe, Picknickfresschen – geht alles problemlos rein.
Wenn man auch nicht allzu unsportlich ist, bleibt man sogar vom Muskelkater verschont (Puh! Glück gehabt – meine Liegestützvorbereitung hat seine Wirkung nicht verfehlt.), auch wenn man fleißig rudert und mit gefühlten 15 km/h über die See flitzt.
Spaß macht es auf jeden Fall reichlich. Ich kann die Kajak-Paddelei also nur empfehlen.
Und ich habe auch noch etwas dazugelernt: Paddel dienen nicht nur als Sexspielzeug.

So oder so ähnlich... ;)

Montag, 2. Juni 2014

Nachwuchskräuterhexe

Natürlich gesund

Wer am Samstag um 06:30 aufsteht, obwohl der letzte Arbeitstag Freitag war, muss verrückt sein. Außerdem sind „Ökos“ komisch und stehen auf Grünzeug aus Wald und Feld. Wie unmodern.
Und wer isst schon Blumen und Blätter, wenn er nicht gerade in der Wildnis ausgesetzt wurde.
Nun, was soll ich sagen, dann bin ich jetzt wohl auch ein verrückter, komischer, in der Wildnis ausgesetzter Öko. Ich bin nämlich am vergangenen Wochenende um halb sieben aufgestanden um an einer Kräuterwanderung teilzunehmen.
Auch auf die Gefahr hin für Kopfschütteln zu sorgen, es war wirklich sehr toll, unterhaltsam und lehrreich. Ich weiß jetzt, wie man mit Breitwegerich Blasen am Fuß verhindert, wie man mit Schafgabe die weiblichen Hormone in Zaum hält, wie man Rosenschnaps herstellt und aus Nelkenwurz köstlichen Wein zaubert. Auch ein tolles Öl mit Tannenspitzen, Wacholder und Rosmarin haben wir kreiert. Das soll ein ganz tolles, wärmendes Fußöl sein, was aber genauso gut auch als Salatdressing geeignet ist! Verrückt.
Nach dem aufregenden Lernprogramm gab es noch ein Picknick mit leckeren Speisen, frisch gesammelten Kräutern und entspannendem Rosen-Holunder-Tee. Das hat den schönen Tag hervorragend abgerundet.
Es hat sich also definitiv gelohnt und ich bin jetzt schon sicher, dass ich auch die nächste Tour im Herbst mitnehmen werde. Waldmannsheil!