Schön und Gut
Wir wollte mal etwas Dekadenz in unseren Urlaub legen (nach dem rustikalen Camping-Erlebnis) und buchten ein Zimmer auf einem Gutshof.
Grundsätzlich schön war, dass sich das Gut irgendwo im Nirgendwo befand, also weit weg jedweden Verkehrslärms und Abgasbelästigung. Wenn dann allerdings das Auto Probleme bereitet, bleibt letztlich nur das Wandern. Das war aber nicht das Manko am Urlaub.
So schön es auch klingt Urlaub auf einem alten Gutshof mit viel Natur zu machen, so lästig sind auch Gewitterfliegen, so eklig die schwarzen Flecken auf den weißen Wänden, die vermutlich mal (Gewitter)Fliegen waren, so langweilig ist das gar nicht dekadente Essen (Fertiglasagne, Pommes, Rinder- und Kohlrouladen...ich dachte, wir sind an der Ostsee!!!???). Das Frühstück war auch nicht gerade ein Spektakel, spartanisch trifft's am besten. Hätte nur noch gefehlt, dass wir selber Holz hacken müssen um zu heizen.
Nun ja, rustikal und viel Natur - für Kinder mit Wissbegier und Bewegungsdrang (und Eltern, denen es ähnlich geht) eine feine Sache. Dafür entschädigt aber auch das kulturelle Highlight, das alte Herrenhaus selbst, mit Bibliothek, Salon und wundervollen Bildern aus längst vergangenen Zeiten.
Für Hochzeiten (dafür scheint das Gut bekannt zu sein) und einmalige Übernachtungen ist es keine schlechte Sache. Urlaub würde ich da allerdings nicht noch einmal machen.
Donnerstag, 24. September 2015
Sonntag, 13. September 2015
Traurige Wahrheit
Wo kommt es her?
Man fragt sich eigentlich viel zu selten, wo unsere einzelnen Lebensmittel, Getränke (Kaffee, Tee usw.) herkommen und man beschäftigt sich absolut nicht mit den widrigen Umständen, mit denen die Menschen aus den ärmeren Ländern, aus denen wir unsere Berge von Billigprodukten beziehen, täglich zu kämpfen haben. Schaut man doch mal genauer hin, erhält man ein erschreckendes Bild.
Ich habe mir kürzlich die Folgen der Kurzserie "Schöne harte Welt" angeschaut, in der Promis in die Rolle von Produktionsmitarbeitern in Indien und Indonesien schlüpfen. Sie haben gewohnt wie die Einheimischen und sie haben - zumindest versucht - gearbeitet wie die Einheimischen. Sie haben denselben Hungerlohn erhalten und versucht mit der wenigen Nahrung und noch viel weniger Schlaf bei tierisch harter Arbeit mit einem immensen Tagespensum zurechtzukommen.
Was soll ich sagen? Teilweise sind die Promis kläglich gescheitert. Schon auf dem Weg beispielsweise zu den indischen Teeplantagen haben die verwöhnten Gäste gestöhnt und gejammert. Wirklich peinlich. Nach den ersten Handgriffen mussten immer wieder Pausen eingelegt werden um weiter zu jammern und nach nur der Hälfte der Arbeit wurde aufgrund von Lustlosigkeit, gepaart mit Erschöpfung, schon alles beendet. Keine Ausdauer, kein Durchhaltevermögen, keine Eier - und am Ende eben auch fast kein Geld.
In der indonesischen Thunfischfabrik waren dagegen schon "härtere" Promis unterwegs. Die konnten wenigstens bis zum Ende durchziehen, bevor sie das Jammern begannen. Aber auch das hielt sich zum Glück in Grenzen. Obwohl auch der Fischfang bei zum Teil starkem Wellengang nicht ohne war. Ebenso die Akkordleistung zum Häuten und Filetieren der Thunfische haben die Verwöhnten überstanden.
Die Resultate, die persönlichen Einstellungen ab diesem Zeitpunkt, waren dabei sehr unterschiedlich. Während die Weicheier der Indienreise nur noch teuren Tee kaufen wollten, teilten die eigentlich tougheren Promis aus der indonesischen Fischfabrik mit auch weiterhin Billigprodukte kaufen zu wollen, "aber dafür darauf zu achten, wo der Fisch herkommt". Uuuiii. Und nun? Ändert das etwas?
Mitnichten! Lernziel verfehlt, würde ich sagen. Zumindest teilweise.
Wenn, dann müsste sich eh die gesamte Menschheit umorientieren, aber die Bereitschaft haben leider die Wenigsten. Andererseits ist es schön, wenn der ein oder andere den Anfang macht. Ich gehöre seit einer ganzen Weile dazu und freue mich über weitere Anhänger.
Man fragt sich eigentlich viel zu selten, wo unsere einzelnen Lebensmittel, Getränke (Kaffee, Tee usw.) herkommen und man beschäftigt sich absolut nicht mit den widrigen Umständen, mit denen die Menschen aus den ärmeren Ländern, aus denen wir unsere Berge von Billigprodukten beziehen, täglich zu kämpfen haben. Schaut man doch mal genauer hin, erhält man ein erschreckendes Bild.
Ich habe mir kürzlich die Folgen der Kurzserie "Schöne harte Welt" angeschaut, in der Promis in die Rolle von Produktionsmitarbeitern in Indien und Indonesien schlüpfen. Sie haben gewohnt wie die Einheimischen und sie haben - zumindest versucht - gearbeitet wie die Einheimischen. Sie haben denselben Hungerlohn erhalten und versucht mit der wenigen Nahrung und noch viel weniger Schlaf bei tierisch harter Arbeit mit einem immensen Tagespensum zurechtzukommen.
Was soll ich sagen? Teilweise sind die Promis kläglich gescheitert. Schon auf dem Weg beispielsweise zu den indischen Teeplantagen haben die verwöhnten Gäste gestöhnt und gejammert. Wirklich peinlich. Nach den ersten Handgriffen mussten immer wieder Pausen eingelegt werden um weiter zu jammern und nach nur der Hälfte der Arbeit wurde aufgrund von Lustlosigkeit, gepaart mit Erschöpfung, schon alles beendet. Keine Ausdauer, kein Durchhaltevermögen, keine Eier - und am Ende eben auch fast kein Geld.
In der indonesischen Thunfischfabrik waren dagegen schon "härtere" Promis unterwegs. Die konnten wenigstens bis zum Ende durchziehen, bevor sie das Jammern begannen. Aber auch das hielt sich zum Glück in Grenzen. Obwohl auch der Fischfang bei zum Teil starkem Wellengang nicht ohne war. Ebenso die Akkordleistung zum Häuten und Filetieren der Thunfische haben die Verwöhnten überstanden.
Die Resultate, die persönlichen Einstellungen ab diesem Zeitpunkt, waren dabei sehr unterschiedlich. Während die Weicheier der Indienreise nur noch teuren Tee kaufen wollten, teilten die eigentlich tougheren Promis aus der indonesischen Fischfabrik mit auch weiterhin Billigprodukte kaufen zu wollen, "aber dafür darauf zu achten, wo der Fisch herkommt". Uuuiii. Und nun? Ändert das etwas?
Mitnichten! Lernziel verfehlt, würde ich sagen. Zumindest teilweise.
Wenn, dann müsste sich eh die gesamte Menschheit umorientieren, aber die Bereitschaft haben leider die Wenigsten. Andererseits ist es schön, wenn der ein oder andere den Anfang macht. Ich gehöre seit einer ganzen Weile dazu und freue mich über weitere Anhänger.
Sonntag, 6. September 2015
Welcome to Germany
Wo bitte geht's zum Militär?
Ein klein wenig fühlte ich mich am Wochenende wie Barbara Eden im gleichnamigen Film, als ich zum ersten Mal ein Bundeswehrgelände betreten habe.
Es war Tag der offenen Tür in der Kaserne Letzlingen und der Titel war Programm. Man konnte wirklich überall hin und alles anschauen, anfassen (Waffen, Munition,Panzer), sogar in Panzern sitzen oder daraufklettern war erlaubt. Da kam auch ich nicht umhin mal einen Blick zu riskieren und eine Runde Probe zu sitzen. Schon ein interessantes Gefühl neben einem Turm-MG auf einem Schützenpanzer zu stehen. Wirklich unbehaglich fand ich dabei nur die Menschenmenge auf kleiner, hoher Fläche...
Auch an typisch militärischer Verköstigung wurde nicht gespart - die Gäste durften sich an der altbewährten Erbsensuppe laben. Wollte ich eigentlich auch, aber nachdem es während der Waffen- und Panzershow mit reichlich Geballer in Strömen zu regnen begann, half auch der Gedanke an warme Suppe nicht beim Trocknen der Klamotten, da der Regen kein Ende nehmen wollte. So traten wir also den Heimweg an und erst da ließ der Regen nach.
Alles in Allem war es aber ein spannender und gelungener Ausflug in die Altmark. Testurteil: sehr gut.
Ein klein wenig fühlte ich mich am Wochenende wie Barbara Eden im gleichnamigen Film, als ich zum ersten Mal ein Bundeswehrgelände betreten habe.
Es war Tag der offenen Tür in der Kaserne Letzlingen und der Titel war Programm. Man konnte wirklich überall hin und alles anschauen, anfassen (Waffen, Munition,Panzer), sogar in Panzern sitzen oder daraufklettern war erlaubt. Da kam auch ich nicht umhin mal einen Blick zu riskieren und eine Runde Probe zu sitzen. Schon ein interessantes Gefühl neben einem Turm-MG auf einem Schützenpanzer zu stehen. Wirklich unbehaglich fand ich dabei nur die Menschenmenge auf kleiner, hoher Fläche...
Auch an typisch militärischer Verköstigung wurde nicht gespart - die Gäste durften sich an der altbewährten Erbsensuppe laben. Wollte ich eigentlich auch, aber nachdem es während der Waffen- und Panzershow mit reichlich Geballer in Strömen zu regnen begann, half auch der Gedanke an warme Suppe nicht beim Trocknen der Klamotten, da der Regen kein Ende nehmen wollte. So traten wir also den Heimweg an und erst da ließ der Regen nach.
Alles in Allem war es aber ein spannender und gelungener Ausflug in die Altmark. Testurteil: sehr gut.
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